3. Antragszeremonie beim Vorstand

Es war der 10.07. 2014.

Ich hatte mich mit ausgerechnet der Gartennachbarin verabredet, die damals den Wunschn zum" Autofreien Gartenweg" äußerte. Da sieht man aber, dass sich Meinungen ändern können, das heißt, Hälse können sich wenden, wie eine Fahne im Wind. Aber wie dem auch sei, ich empfand es als gut, dass es jetzt so war und wir uns gemeinsam in eine positve Richtung bewegten. Sie hatte noch ein paar andere Sorgen, die sie loswerden wollte. So machten wir uns auf den Weg zu Herrn Willnich und seinem Gefolge. Wir traten an Herrn Willnichts Gartenpforte und machten uns bemerkbar. Obwohl ja unser Herr Willnich wußte, dass jemand von uns kommen würde, sahen uns doch fünf Augenpaare erschrocken entgegen. Man merkte sofort, es wird nicht gern vom  Vorstand gesehen, ein Anliegen vorzutragen. Wir atmeten durch und gingen auf die Gruppe zu. Man bot uns Platz an und ich durfte das Wort ergreifen. Leider konnte ich meine Sätze nicht bis zum Ende vortragen.

Der von uns gewählte Herr Willnich sprang atemringend und fuchtelnd in die Höhe und rief mit erhobener Stimme: "Herr Paul, es wird keinen Parkplatz geben, ihre Unterschriftensammlung können sie stecken lassen. Laut Gartenordnung...!"

Als er sich wieder gesetzt hatte, machte ich noch einen Versuch, ihm vorzuschlagen, dass, wenn es schon keinen Parkplatz gibt, es doch wenigstens einen Wendeplatz geben könnte, und die Mehrheit der dortigen Gärtner auch auf der Liste... Leider konnte ich meine Sätze nicht bis zum Ende vortragen.

Der von uns gewählte Herr Willnich sprang atemringend und fuchtelnd in die Höhe und rief mit erhobener Stimme: "Herr Paul, es wird auch keinen Wendeplatz geben, ihre Unterschriftensammlung können sie stecken lassen. Laut Gartenordnung...!"

Das war also mein Auftritt. Für die Gartengemeinde ich, für die Gartengemeinde er?

Der Imperator hatte gesprochen. Und nun trat sein Gefolge in Erscheinung. Einer wiederholte fast wörtlich seinen angebeteten Göttlichen und meinte, dass das Parken laut Gartenordnung...! Die anderen nickten kräftig. Dann sprach der nächste und wies mich darauf hin, dass, wenn das Wenden erlaubt sein würde, doch wieder irgendwelche Sünder bestimmt außerhalb der Saison, so zwischen Oktober und April, so kühn sein würden und dort parkten. Das wäre natürlich nicht im Sinne der Gartenordnung und könnte gerade dann die vielen, vielen Leute stören, die das dann sehen würden. Und die Folge wäre, dass der Imperator selbst wieder Knöllchen im Namen des Vorstandes verteilen müsste. Oh Gott! (Und vor allen Dingen könnte das auch diebstahlwillige Einbrecher abschrecken. Und wer will denn sowas?, Anm. des Autors). Wie erwartet nickten wieder alle, wie im Ballett. Meine Mission war erstmal gescheitert. Und da man ja nun gerade beim Hacken war, legte man noch einen drauf und sprach mein ständig und  regelmässiges Heranfahren mit meinem Transporter an.  Das heiterte mich wieder auf, weil ich mir wieder vorstellte, wie derjenige hinter der Hecke... Ich fragte, wer konkret dieser aufmerksame Gärtner sei, der mich bei dieser Regelmäßigkeit beobachtet. Das Gefolge wendete die Köpfe hin und her und nachdem es Luft geschnappt hatte, nickte man einander übernatürlich kräftig zu und sprach:" Na du hast es doch gesehen, und du doch auch und du doch erst recht, oder?" ."Äääh, ja, ja! Aber du doch auch, und du doch erst, aber ganz bestimmt!".

Das trieb mir nun erst recht ein Lächeln auf die Lippen und ich dachte so: "Ihr armen Irren!"(Zitat aus ... ???)

Ich war abgefrühstückt und man wendete sich meiner Gartennachbarin zu. Sie hatte ein paar Fragen und kam aber dann auf einen Punkt, der wieder das Chefgehabe Herrn Willnichs hervorschob. 

Es ging um Folgendes: Seit Wochen schon, hing in einem Schaukasten, nahe des Huptparkplatzes, ein Aushang, auf dem veröffentlicht wurde, dass im Verband, von dem die Frau Sagenichts und Haltehin Chefin ist, gewählt werden sollte, wie mit den Gartenleerständen in unserer Stadt umgegangen werden soll. Zur Auswahl stand: Entweder der Verein übernimmt die Last für die laufenden Kosten, oder jedes Mitglied zahlt einen Solibeitrag. Während die Leute, die an diesem Kasten vorbei gingen, sich schon wochenlang einen Kopf machen konnten, war es um die, die von der anderen Seite kamen schlechter bestellt. Denn: Die andere Seite sind WIR. Unser eV- Vorstand hält sich aber im allgemeinen und auch im Besonderen sehr zurück mit neuen Informationen, wie man noch des Öfteren bemerken wird. Und da wurde dieses Thema erst ca. eine Woche vorher bekannt geben. Zur Wahl war angedacht, dass zwei Vertreter jeden Vorstandes zur Wahl gehen und abstimmmen.  Meine Nachbarin fragte nun einfältig, ob es denn bei uns eine Umfrage geben würde, die die Mehrheit für das Eine oder andere herauskitzelt. Oho! Herrn Willnich packte das Entsetzen. Wie konnte man so eine Frage stellen. Natürlich gibt es keine Umfrage, gab er Auskunft. "Wenn es soweit ist, werden unsere Vertreter schon das Richtige wählen. " Sprachs und dasThema war beendet!

Und damit war auch unser Besuch beendet, hatten wir das Gefühl. Wir gingen.

Nun ließ es mich aber nicht in Ruhe, so abserviert worden zu sein. Noch am selben Abend schrieb ich einen Briief an Herrn Willnich und steckte ihn in seinen Briefkasten. 

Erster Brief an Herrn Willnich. Klick hier

Nun vergingen ein paar Tage. Dann hatte ich plötzlich einen Antwortbrief von Herrn Willnich im Briefkasten, natürlich im Namen des Vorstandes. 

Erste Rückantwort seitens Herrn Willnichs

 

4. weiter im Text

 

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