5. weiter im Text

Natürlich hatte ich jetzt, zwischen der schauspielerischen Höchstleistung unseres Imperiumvorstandes, meinem Schreiben an den Imperator und seiner Antwort, von der ich nicht wusste, ob sie jemals kommt, keine Ruhe. Deshalb schrieb ich zwei Tage später an unseren Gartenverband, weil ich in meiner Blauäugigkeit dachte, dass dieser helfen wird.

Wie trügerisch doch das Leben sein kann.

Hier das 1.Schreiben an den Gartenverband

Dieses Schreiben schickte ich am 12.07.2014 per E-Mail ab.

Herr Willnich reagierte auf meine Bitte zum Aushang nicht. Ich wartete ein paar Tage und schrieb dann erneut am 20.07.2014 an

Gottes Gnaden

Nachdem Wochen vergangen waren und ich mehrmals nachfragte, ob der Verband überhaupt existiert, ob unter dieser Adresse überhaupt jemand erreicht wird, oder ob es eventuell an einem Administrator hapert, den ich  einstweilen ersetzen könnte, kam am 31.07.2014 eine Antwort. Beim Lesen wurde mir klar, dass hier nicht neutral das Problem angegangen wird, sondern man erkundigte sich beim Göttlichen, wie der Stand der Dinge ist und antwortete in dessem Sinne.

Antwort des Verbandes, unterschrieben von der Verbandsvorsitzenden Frau Sagenichts und Haltehin 

Inzwischen war ich aber schon weiter. Nebenbei muss ich aber hier endlich mal erwähnen, dass der Kontakt und die Zusammenarbeit mit Mega Byte immer intensiver wurde. Wir tauschten uns gedanklich und handwerklich aus und stellten fest, dass wir beiden auf der gleichen geraden Linie laufen. Er hatte korrekterweise seine Wendefläche im Garten deaktiviert und zeigte dadurch, dass das wirklich nur eine Provokation zur Gestaltung der Zukunft war. 

Seitens unseres Hochgelobten erfolgte nichts. Keine Reaktion auf mein Schreiben, keine Info an die Gemeinschaft. Megabyte und ich fuhren zu Frau Sagenichts und Haltehin und hatten das Gefühl ein offenes Ohr gefunden zu haben. Hatten wir auch.

Ein offenes Ohr eben.

Frau Sagenichts und Haltehin riet uns noch einmal mit dem Göttlichen zu reden, was uns eigentlich widerstrebte. Aber ich fasste mich und schritt zuversichtlich auf Herrn Willnich zu. Dieser schnitt gerade seine Hecke und schenkte mir sozusagen auch ein offenes Ohr. Auf meine Frage, ob denn nun irgendetwas passiert, antwortete er voller Stolz, dass schon Material gekauft wurde, nur die vorherrschende Hitze einen Anfang der Baumaßnahmen verhindert hätte. Ich wagte zu fragen, ob wir über die Ausführung dieser Baumaßnahmen noch einmal beraten, was er mit einem Nicken und Ja bestätigte. Ich war zufrieden und wollte gehen, als er noch hinterherschob, dass er einige Briefe erhalten habe, in denen steht, dass sich die Unterschreibenden unter Druck gesetzt gefühlt haben. Sie hätten Angst, dass sie gemobbt werden, wenn sie nicht unterschreiben würden. Ich fragte, wer denn das gewesen sei, bekam aber keine Antwort. Ich ging.

Es wurmte mich. War das wirklich war, wer macht so etwas? Ich befragte einige Gartenmitglieder, die nur mit dem Kopf schüttelten über so einen Quatsch. 

Ich schrieb eine Info an die Gartengemeinschaft, die ich wieder in den goldenen Briefkasten warf, mit der Bitte um Aushang. Wieder stand etwas drauf, was dem Vorstandsvorsitzenden nicht gefallen konnte. Und natürlich erfolgte wieder kein Aushang. 

Die Tage vergingen und auf der Freifläche tat sich was. Der Oberste Heerführer und sein Stabschef legten Hand an. Sie hatten in die Vereinskasse gegriffen, Beton, Gartenzaunstäbe und den, noch die ganze Geschichte begleitenden, wichtigen Spanndraht gekauft. das Material wurde nun, bis auf den Spanndraht, dessen Rolle unendlich viele Ringe gehabt haben muss, verbaut. 

Inzwischen zeigte der Kalender den 30.08.2014 an. 

Die nun von zwei hervorragenden Fachmännern vorbereitete Wendefläche trieb allen Mitgliedern der Gemeinschaft ein herzhaftes Lächeln in die Gesichter.  

Die sogenannte Wendefläche hatte die Form eines Kegels und erinnerte mich irgendwie an eine Pyramide, in der damals die Pharaonen beigesetzt wurden. Sollten wir durch dieses Bauwerk unseren Pharaonen für immer in Erinnerung behalten? Das wird es. Aber als Wendefläche war es leider nicht zu gebrauchen. 

Wieder schrieb ich an Eure Durchlaucht einen Meckerbrief. Eine Kopie ging wie versprochen an Frau Sagenichts und Haltehin.

Reaktion: Keine

Am 01.09.2014 kam Konrad Handlanger zu mir und bat mich, da ich einen Trennschleifer habe, doch damit zur Vollendung der "Pyramide" durch Abtrennung der hochstehenden Betonteile beizutragen. Ich sagte ab und machte meinem Ärger über die ganze Verfahrensweise Luft. Aber wie immer, weiß ja Konrad Handlanger auch nicht so richtig, und wie denn auch und so, oder anders. Ich teilte ihm mit, dass wir alles daran setzen werden, dass niemand seinem angekündigten Aufruf zum Arbeitseinsatz zu kommen, Folge leistet.

Inzwischen besuchten wir wieder Frau Sagenichts und Haltehin, die einen Fachmann aus ihren Reihen zur Begutachtung vorbeischickte. Dadurch wurde zwar nur klargestellt, dass es um die ganze Fläche geht und das Zauberwort "fachgerecht" wie ein böser Zauber in der Luft liegt, an dem sich unser Gottesmann nun orientert.

Wieder bemühte ich meinen Laptop und verfasste ein Infoschreiben, dass wir mit den zwei vorherigen an die Aushängekästen klebten,  natürlich nicht auf die Scheiben, weil das unter Strafe steht. Der Vorstand hat extra kleine Schilder in die Kästen gehängt, auf denen steht, das dies verboten ist, im Namen des Vorstandes.

Wie erwartet wurden diese Zettel vom Oberkommandeur und seinen Gehilfen abgerissen. Wie Rumpelstielchen sprangen sie von Zettel zu Zettel. Wer es gesehen hat, konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Ich möchte, um es nicht jedesmal betonen zu müssen, gleich hier nochmal darauf verweisen, dass alles was unsererseits zum Aushang kam, in wilder Weise entfernt wurde. Selbstgebaute Aushängekästen wurden zerstört und auch gedruckte Hinweise zur freien Meinungsäußerung wurden entfernt. Herr Willnich trat seine eigene Würde mit Füßen. Für uns ist er keine Autorität mehr, die einen Vorsitz über einen eV inne haben kann. 

Der angekündigte Aufruf zum Arbeitseinsatz erfolgte im Namen des Vorstandes. Unser angekündigter Gegenaufruf erfolgte im Namen der Gemeinschaft. Diesmal wurden die Zettel auch an den Gartentüren befestigt, so dass nicht alles den Mardern zum Opfer fiel.

Weil nach soviel Ignoranz unserer Arbeit und unseres Materials auch meine Wutgrenze nach oben wanderte, schrieb ich an Konrad Handlanger, mit dem ich mich eigentlich bis zum Beginn des Krieges gut verstand. 

Aber wie das so ist, nahm unser Konrad Handlanger diesen Brief mit nach Hause und gab ihn seiner Frau. Diese sollte ihm vorlesen, da er scheinbar keine Lust hatte es selbst zu tun. Nun weiß ich nicht, ob auch diese Frau eine Wut auf mich hatte. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass sie statt "eingefleischter Radfahrerin" die Worte "dickfleischige Radfahrerin" vorlas. Natürlich fiel sie und ihr Mann aus allen Wolken und der Hass wurde noch größer. Das ging soweit, dass Konrad Handlanger mehrere Fahrradfahrerinnen anhielt, um zu fragen, ob sie wüssten, wer gemeint sein könnte. Es sei nicht verschwiegen, dass Familie Handlanger auch des Öfteren mit dem Fahrrad kommt.  Erst als ich mal wieder mit ihm ins Gespräch kam, er mir sagte, dass er das ganze Theater mit dem Wendeplatz nicht verstehe, schließlich hätte man auf der letzten Mitgliederversammlung gefragt, ob dieser wieder geöffnet werden solle, konnte ich ihm beweisen, dass nicht seine Frau gemeint war.

Weiterhin machten wir nochmals einen Infozettel, der darauf hinwies, dass es keinen Informationsmangel gibt, sondern dieser ständig entfernt wird. Wir appellierten an die Vereinsmitglieder zu uns zu halten. 

Abgerissen!

 

 

 

Wir beide, die zwei Musketiere des eV, Mega Byte und ich, Brubbel Paul, statteten der Vorsitzenden des Verbandes, Frau Sagennichts und Haltehin einen erneuten Besuch ab. Diesmal riet sie uns einen schriftlichen Antrag zur Klärung des Problems an den Verband zu stellen. Das taten wir noch am selben Tag. Heute fragen wir uns wofür.

Zu der Zeit hatte ich das Gefühl, nun wird alles gut. Ich ging eine Woche in Urlaub und dachte an nichts Böses, als ich bei meiner Rückkehr von Mega Byte händeringend empfangen wurde. Im Aushängekasten hing ein Zettel, der es verbot  in irgendeiner Weise Hand an den besagten Platz zu legen. Noch war er durch Drähte gesperrt. Es wurde darauf hingewiesen, dass der Platz fachgerecht hergerichtet werden muss und so lange hat nichts zu geschehen. Weiterhin hatte man einige Kuhlen im Weg entdeckt, die schon das ganze Jahr über mal mehr und mal weniger groß sind und bei Feuchtigkeit durch Pfützen recht schnell ins Auge springen. Am Kreuzungsbereich hatten die wachsamen Augen des Spähertrupps etwas vertiefte Spurrinnen entdeckt, die durch Ein-und Ausfahrt in den Weg und durch Wenden im Kreuzungsbereich entstanden waren. Geschätzte Entfernung vom Objekt des Anstoßes ca. 200 Meter. Muss man da nicht irgendwie zweifeln. Ich schrieb an Frau Sagenichts und Haltehin. Selbst einen Besuch statteten wir ihr wieder ab. Auf meine Frage, ob denn keiner den großen gefährlichen Poller gesehen hätte, wurde sie sehr nachdenklich. alles sehr kurios. Wir nehmen an, dass nie jemand dort war vom Verband. Die Begehung hat seine Majestät mit seinem Diener gemacht und alles notiert, was in ihr Auge fiel, egal, ob Logik im Spiel ist oder nicht. Das wird er Frau Sagenichts und Haltehin zur Unterschrift vorgelegt haben. Und schon war es amtlich. Als ich unseren Konrad Handlanger darauf ansprach, wusste er natürlich von nichts. Alles im Namen des Vorstandes und im Namen des Verbandes, Unterschrift Frau Sagenichts und Haltehin. 

Was sollte das jetzt. Wenn es denn so sein soll, ok. Aber was geschieht, wann, wo, wie? Fragen über Fragen. Der Vorsitzende im Namen des Vorstandes war nirgends mehr in Sicht. Herr Handlanger ebensowenig. Ich war im Urlaub und Mega Byte auf sich allein gestellt. Er ging zu Frau Sagenichts und Haltehin und fragte nach. Sie schien überfordert zu sein und machte ihrem Namen alle Ehre. Sie versprach, dass unser Gott und wir in den nächsten Tagen an einen Tisch geholt werden. Darauf warten wir noch heute.

Ich schrieb ihr wieder einen Brief, in dem ich auf die Punkte des Aushanges einging. 

Nun wiegte sich unser Pharao in Sicherheit, aber...Wie ein Gockel schritt er die Wege ab. Zum Schmunzeln für den, der es sah.

Aber wir waren ja nicht weg. Wir rüsteten. Wir schrieben mal wieder. Wir schrieben Aufruf zum Beginn. Endlich sollte der seit Jahren verhasste Draht, das Streichelgehege, das nie befahren wurde, verschwinden und die Kantensteine ebenerdig gemacht werden. Leider war es sehr kurz in der Zeit, das Saisonende war schon überschritten.

Einen Tag nach dem Aufruf waren fast alle Zettel verschwunden. Erwartungsgemäß hatte Herr Willnich wieder seiner großen Lust und Last, fremdes Eigentum zu zerstören und zu stehlen, wie schon bei all den anderen Informationenzetteln gezeigt, freien Lauf gelassen.  Vielleicht ist er ja krank. Wie sonst kann man es erklären, dass niemand erfahren soll, was eigentlich los ist?

Besagten Tages am Nachmittag klingelte es. Ich saß auf der Terasse und schraubte mich gelassen aus meinem Stuhl. Als ich an der Gartentür war, musste ich mich sehr wundern. Es war niemand da. Ich sah den Weg nach links, nach rechts, nichts. Ich dachte schon, dass jemand bei einer Nachbarin geklingeklt hätte und bei der Frequenzgleichheit auch bei mir ein Ton entzstand. Das hatte ich schon einmal. Aber da fiel mein Blick auf einen Zrettel, der an meine Tür geklemmt war. Ich staunte nicht schlecht. Auf der Rückseite des Aufrufes waren ein paar Zeilen des Vorstandvorsitzenden im Namen des Vorstandes geschrieben.

Aber wir taten es. von den fünf Spielzeugstangen ließen wir einen fast mittig stehen und befestigten dort ein selbstgedrucktes Parkverbotsschild. Die anderen Stangen gruben wir einschließlich Beton aus und machten daraus eine seitliche Wegbegrenzung. Alle störenden Rohre aus uralten Zeiten wurden ebenerdig abgetrennt und die Kantensteine nach bedarf ebenso.

Der Platz war befahrbar und konnte zum Wenden benutzt werden. Das unbrauchbare Material wurde entsorgt, was eventuell zum Wiedereinsatz kommen könnte, wurde an die Gemeinschaftskiste gelegt. 

Nun tat sich erstmal nichts. Doch nicht allzu lange. Es wurden plötzlich wieder Drähte gespannt, abgeschnitten, gespannt, geschnitten usw. usf. Immer wieder trat die Frage auf, warum darf auf der Freifläche im Wege des Gartenmonarchen gewendet werden und warum auf Teufel komm raus, bei uns nicht. Auch jetzt beim Scheiben kommt einem wieder die Wut hoch über so eine Macherei eines über 75jährigen Alten, starrsinnigen Möchtegernbetriebsleiters mit alleinigem Bestimmungsrecht. Und warum stehen die anderen Vorstandsmitglieder wie gelähmt dahinter. Unbegreiflich.

 

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