6. Erster Brief an Herrn Willnich

Sehr geehrter Herr Willnich,
 
leider musste ich wieder feststellen, dass wir nicht die gleiche Wellenlänge haben. Ich weiß nicht, woran es liegt. Vielleicht basiert es immer noch auf den Umstand, dass ich damals Kritik an der Gartenfeier übte, da den Männern ordentlich Bier ausgegeben wurde, während die Frauen nur bei Wasser sitzen mussten. Warum auch immer. 
Deshalb war es nicht verwunderlich, dass Sie heute sofort ablehnend auf mein Thema reagierten. Ich hatte aber nicht damit gerechnet, dass diese Abneigung jegliche Toleranz beiseite schiebt.
Kaum hatte ich das Thema angeschnitten, ging bei Ihnen der Vorhang runter. Weitere Diskussion zwecklos, der Chef hat gesprochen und das Gefolge nickt ab. Fall erledigt, nächster Tagesordnungspunkt. Demokratie geht so, nicht in der Theorie, aber in der Praxis. Die Politik macht es vor.
Ich dachte anders. Mir schwebte vor, Ihnen die Befragungslisten zu übergeben und den Inhalt meines Schreibens zu offerieren, damit Sie sich ein Bild über die Situation und dem Dafür machen können.
Nein, sofort abgeblockt!
Abgeblockt von vier Männern, die es gar nicht betrifft und einem Mann, der schon durch die Lage seiner Parzelle ablehnen muss.
Ich bitte Sie hiermit, die beigefügten Seiten gründlich zu lesen und zu überdenken. 
Die Ablehnung ist engstirnig, dickköpfig und unlogisch.
Die Seiten umfassen nur den grundlegenden „Antrag“ auf die Nutzung des ehemaligen Parkplatzes. Allen Befragten wurde mitgeteilt, dass bei Öffnung Arbeit geleistet und Finanzen bereit gestellt werden müssen. Es wurde dabei an Rasengittersteine gedacht, die wenigstens auf der Wendefläche zu verlegen sind und einiges mehr. Das existiert als Aktennotiz schon, sollte aber erst zu gegebener Zeit bearbeitet werden.. Wäre ja beim Stand der Dinge umsonst gewesen.
Ich möchte auch darauf hinweisen, dass die Gartenwege der anderen Sparten ein Wenden außerhalb der Anlage zulassen, ohne gesehen zu werden. Das ist bei uns nicht so.
Kurz: Es sind einige Fakten in der Schublade, die zu besprechen und festzumachen sind.
Nun noch kurz zu mir:
Ich finde es doch recht sonderbar, wenn ich vor der Mitgliederversammlung und auch heute wieder angemahnt wurde, dass ich „REGELMÄßIG“ in meinen Gartenweg fahre bzw. parke. Bei der Frage, wer denn so regelmäßig dieses beobachtet hat, heben sich die Vorstandköpfe und einer sieht den anderen an. „ Na du hast doch...! Ja, und du doch auch, ja? Und auch der da und jener und..“
Na, hallo, was soll das?
Also: Jeder hat mich mal gesehen, mal mehr, mal weniger. Ein hohes Dach sieht man besser, wie Konrad es sagte. 
Wenn ich meinen Vereinsvositzenden zwei mal sehe, und diese zwei Mal fährt er mit seinem Mercedes den Gartenweg hoch, dann kann ich von einer gewissen Regelmäßigkeit sprechen. Das stimmt.
Weiteres spare ich mir hier.
Noch kurz zum unerlaubten Parken durch Herrn Byte und mich. Es stimmt, dass wir im Gartenweg oder damals auch auf dem alten Parkplatz geparkt haben. Aber warum? Es war außerhalb der Saison. Auch wenn Gartensaison das ganze Jahr ist, nach Ihren Aussagen, wissen das wohl die Wenigsten. Denn, wenn wir diese Todsünden begehen, oder begingen, war weit und breit fast kein Mensch zu sehen. 
Des Öfteren wurden wir dafür sogar gelobt, weil von außen sichtbar ist, dass auch im Herbst und Winter Gartensaison ist.
Da die Befragten voller Hoffnung auf eine positive Antwort warten, werde ich ein Schreiben über die Blockade durch den Gartenvorstand machen und bitte Sie, diese dann in die Schaukästen zu hängen.
 
Mit freundlichen Gruß, MD, 10.07.2014
 
 
Gartenfreund B.P

Erste Rückantwort seitens Herrn Willnichs

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