Wie wir zu unserem Garten kamen

 

 

Liebe HP- Besucher,

wie Ihr schon an der Überschrift und der Farbe erkennt , geht es hier um unser Hobby, den Garten.
Auf diesen Seiten möchten wir Euch unseren aktiven Relaxort etwas näher bringen.
Alles begann im Jahr 1986. Da in unserem damaligen Staat das Obst und Gemüse nicht so vielfältig angeboten wurde wie heute, erwuchs der Wunsch nach einem eigenen Schrebergarten. Hier sollte alles das wachsen, was man sonst nicht offiziell bekam. Heute lacht man, aber damals waren auch zarte Erbsen im Glas , um nur eines zu nennen, eine Rarität. Es war die Zeit, als Rot-, Weiß- und Wirsingkohl zu Niegrigpreisen angeboten wurde. Das Brot kostete nicht einmal eine Ostmark, vom guten alten Ostbrötchen für ganze fünf Pfennige ganz abgesehen. Und einen Bauernkäse konnte sich jedes arme Schw... leisten. Heute ist alles anders.
Für einen Kohlkopf muß man schon ein paar €uro hinlegen. Für den Preis einer Tüte Saat kannst Du `ne Büchse Edelgemüse kaufen. Der Bauernkäse ist nur noch für Wohlhabende und der Joghurt ist auch nur für Geldleute gesund
Wir träumten damals vom Erbsen-, Bohnen - und was weiß ich für`n Anbau. Es sollten eben Sachen sein, die im Gemüseladen nicht für jeden zu haben waren.
Heute gibt es alles. Sehr schön !
Schön für den, der sich alles auch kaufen kann.
Es gab Zeiten, da überlegte man, ob man nicht " bloß" rasen säht, mäht und fertig. Gab ja alles, war erschwinglich.
Heute überlegt man sich, ob man sich eine Kuh in den Garten stellt. Jutta hat schon zwei Kuhdummys aufgestellt, um zu sehen, wie sich die Gefleckten ins Bild einfügen.
Doch zurück zur Geschichte.
Durch Beziehungen konnte ich mich fast offiziell für einen Garten auf die Warteliste setzen lassen. Nur ein paar Wochen später waren wir beim Roden einer Sauerkirschplantage am Holzweg in Ottersleben. Und ab da war das Mühlrad bezüglich Garten in Gange. Vierhundert Sauerkirschbäume mußten weg für unsere entstehende Gartengemeinschaft.
Wir haben es geschafft.Nachdem die Fläche frei war, wurde abgesteckt, aufgeteilt usw. Es folgte Pflanzenkauf:
Obstbäume, Obstbüsche, Ziersträucher, Rosen.
Der Werkzeugschuppen befand sich sozusagen auf der 150er ES.

Der Winter kam, alles ruhte.

Als endlich wieder Frühjahr war und Gartenzeit, war uns der Garten doch zu weit.
Jutta bekam über " Ihren" Betrieb das Angebot, am Holzweg in NW einen Garten zu bekommen.
Wir sagten zu und zogen von einem Holzweg in den anderen. Diesmal waren es keine Sauerkirschen, sondern Queken. Unser Gesicht war aber genauso verzerrt.
Aber auch geschafft.
Am Tag der Republik, 07.Oktober 1987, wurden die Gärten übergeben, mit Queken.
Und wer bis dahin am fleißgsten war, durfte sich als Erster einen aussuchen. Ich war ziemlich weit vorn.
Und wieder ging es los: Pflanzenkauf: Obstbäume, Obstbüsche, Ziersträucher, Rosen.
Ein paar Pflanzen zogen aber von einem Garten in den anderen.
So, ab da waren wir Gartenpächter. Endlich ! Stolz erfüllte unsere Brust.
Nun könnte es losgehen : graben, harken, säen, pflanzen. Geräteschuppen bauen. Mehr braucht kein Mensch zum Glücklichsein.
Aber erstmal mußten die Queken weg. Pro Tag zwischen einem und drei Quadratmeter konnten wir schaffen. Es zog sich also hin, bei 340 Quadratmetern. Wir machten es gründlich und es hat sich gelohnt.
Unser Werkzeug, daß aus Spaten, Spitzhacke, Hacke und Harke bestand, lagerten wir in unserem ersten Geräteschuppen ein. Dieser bestand aus einer Kiste, in der einmal rumänische Telefonanlagen
( P 10) transportiert wurden. Sie lag gleich vorne links am " Eingang".

GartenanfängerWeiter ging es auch mit der Planung einer kleinen Laube. Bloß mal um sich umzuziehen.


Die Bestellung war dann: Eine Gartenlaube aus Holz und Hartfaserplatte mit Pappwabe. Größe 24 qm mit Vordach, Name " Elbe 2", große Fenster. Räume: Küche, Stube, Geräteraum.

Wartezeit: Zwei Jahre!!!
Jetzt kam wieder die Werkzeugmaschinenfabrik ins Spiel.
Da 90 % der Spartenmitglieder aus diesem Betrieb kam, und fast alle das gleiche Problem hatten, wuchsen Minilauben ca . 4 x 1,5 x 1,5 m wie Pilze aus dem Boden. Eine schöne Zeit.
Da ich einen Beruf hatte, bei dem man äußerst gefragt war, hatte ich auch das Glück zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu arbeiten und so preiswertes und sehr gutes Material für Terrasse und Fundament zu bekommen. Beides konnte in Ruhe trocknen.
Und irgendwann wurde die Laube geliefert. Wer sein Häuschen schnell und von erfahrenen Wochenendarbeitern aufbauen ließ, war zwar schnell mal 800 Mark los, brauchte aber nur wenige Wochen warten bis es losging und feierte schon am gleichen Tag Richtfest.
Jetzt hatte man aber wieder alle Hände voll zu tun. Einlaßgrund von allen Seiten, Fassadenfarbe außen und oben, Tapeten drinnen. Vorher Estrich gießen, Fundament abmeißeln ( Schalung war von mir nur in Leichtbauweise gebaut) und, und ,und.
Geschafft!
Neue Beziehungen aufgebaut. Man wollte ja auch Elektrik. Aber nicht einfach in den Baumarkt gehen, Zähler kaufen, Kabel holen, Dosen und Schalter kaufen. Neiiiiin!
So ging das damals nicht.
Aber geschafft !
Wie ja viele wissen war an Zement immer zu denken, aber man konnte ihn ncht immer kriegen. Das Zauberwort hieß "Dieter" und stand für "Beziehungen"
Ich mußte schließlich Platten gießen für den Weg. Als Form dienten Holzverteilerdeckel von der " Grauen Post ".
Es kam die Wende.
Die Gartenjahre kamen und gingen. Die Laube wurde des Öfteren mal gestrichen. Pflanzen kamen und gingen.
Fließend Wasser aus dem Brunnen gibt es auch. Unsere Gartennachbarn und wir, teilten uns die Bohrung. Wenn es Frühjahr wurde konnte ich gar nicht so schnell in den Garten kommen, wie unser Willi die Pumpe angeschlossen haben wollte. Als wir einmal im Urlaub waren, setzte er unsere Laube vollständig unter Wasser. Seitdem haben wir neue Auslegware.

Aber wir veränderten auch so einiges. Das Plumpsklo kam weg. Aus dem seitlichen Geräteraum wurde eine von innen erreichbare Toilette, Dusche, Waschvorraum und ein Miniübernachtungsraum. Bei meinen diesjährigen Umbau- und Renovierungsvorhaben ist auch endlich ein Minifenster für diesen Raum nicht nur angedacht, sondern liegt sogar schon da.
Viele Jahre schon haben wir auch einen kleinen Swimmingpool. Man kann zwar immer nur im Kreis schwimmen, macht aber trotzdem Spaß, aber auch Arbeit.
Da mir das Schicksal in Form eines starken Windes sagte: " Bernt, erinnere Dich! Du wolltest das Vordach nur für die eine Herrentagsfeier bauen und das dann alles richtig machen. Auch die zweite Herrentagsfeier hat es überstanden. Doch nun ist schon wieder bald Herrentag, und somit wirst Du jetzt genötigt, Deine Pläne umzusetzen." Ich hab es mir zu Herzen genommen und bin jetzt in vollem Gange das Werk zu vollbringen. Desweiteren sind auch schon alle Fäden gezogen in dieser Phase gleich die Terrasse zu vergrößern, nicht viel, aber angemessen. das geplante Bangkirai- Holz ist zwar teuer, aber edel und so gut, daß unsere Enkel das noch weiter vererben könnten.
Gekauft übrigens auch im oben erwähnten Holzfachmarkt.

 

Fortstzung folgt

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